© Deutsche Kinemathek / von Viethinghoff Für die diesjährige Retrospektive hat die Deutsche Kinemathek Schätze aus ihrem Archiv gehoben und zeigt sie in der neuesten, restaurierten Fassung. ENGEL AUS EISEN von Thomas Brasch ist dabei ein absolutes Highlight. Frisch aus der DDR in den Westen übergesiedelt, drehte der Dichter und Autor 1980 seinen ersten Film mit einer Münchner Produktionsfirma – und wurde prompt in die Reihe „Erstlingswerke“ nach Cannes eingeladen. Ein stilsicherer schwarz-weißer Film noir, der während der Berlin-Blockade 1948 spielt. Brasch setzt den blutjungen Anführer der berüchtigten Gladow-Bande (Ulrich Wesselmann) als eine deutsche Version des „eiskalten Engels“ in
© Hamid Janipour Einsame ältere Witwe sucht noch einmal die Liebe. Und findet sie. Der Rest wird nicht verraten. Mit KEYKE MAHBOOBE MAN (MY FAVOURITE CAKE) ist dem iranischen Regie-Duo Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha der erste echte Wettbewerbs-Hingucker gelungen: eine stilsichere Balance aus Komödie und Tragödie, oft wunderbar leicht und dann wieder bitter ernst. Der Film erzählt eine zutiefst private, anrührende und wahrhaftig wirkende Geschichte – und ist zugleich ein mutiges gesellschaftliches und politisches Statement. Diesen Brückenschlag hinzubekommen ist eine Kunst.